Ja, ich weiss: Es ist nicht ganz ohne einen Blog zu starten mit einem Beitrag über einen Politiker, der so polarisiert und so Angst machen kann. Warum ich es trotzdem mache? Weil es mir hier nicht um Politik geht. Sondern darum, was eine Rede zu einer guten Rede macht. Und dazu hat Christoph Blocker m.E. kürzlich etwas Bemerkenswertes gesagt: In einem Interview mit dem Tages-Anzeiger vom 28.7.2012 erzählte er, wie er sich vorbereitet. Er tut nämlich genau das, was Präsentationstrainer vor jede öffentlichen Auftritt empfehlen zu tun: Üben, üben, üben. Und dabei darauf achten, dass die Formulierungen auch verständlich sind: Tages-Anzeiger: Sie haben politische Reden vor Ihren Kindern geprobt. Warum? Blocher: Weil ich immer schon so sprechen wollte, dass mich die Leute verstehen. Wenn die Kinder mich nicht verstanden, mussten sie aufstrecken. Dadurch merkte ich, wo ich mich zu wenig einfach ausdrückte. Was mir an dieser Antwort gut gefällt: Er setzt "einfach" nicht mit "simpel" gleich, sondern versteht - ganz im Sinn der Persuasionstheorie - "einfach" als Grundlage von Verständlichkeit, welche wiederum die Voraussetzung für Wirksamkeit ist. In diesem Zusammenhang fällt mir eines meiner Lieblingszitate ein (auch hier geht es mir gar nicht um dessen politische Meinung!): "Man muss einfach reden, aber kompliziert denken - nicht umgekehrt." Franz Joeph Strauss Und, weil ich Zitate so gut mag, gerade noch ein weiteres, das in eine ähnliche Richtung geht (und für lange Bücher, resp. Reden genau so gilt wie für kürzere): "Je leichter ein Buch zu lesen ist, desto schwerer wurde es geschrieben." Johannes Mario Simmel
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